Kreisverband Frankfurt
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Die Frankfurter Skyline

Ortsverband Frankfurt-West

Der Ortsverband Frankfurt West wurde 1991 gegründet. Er hat über 170 Mitglieder und Förder:innen und umfasst die Stadtteile Höchst, Sindlingen, Zeilsheim, Griesheim, Nied, Sossenheim und Unterliederbach. Nachfolgend einige unserer Aktivitäten.

Die regelmäßigen Treffen (außer in den Schulferien) finden jeden 3. Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr im Katholischen Gemeindezentrum Schleifergasse 2-4, Frankfurt-Höchst statt.

Die Arbeitsschwerpunkte des OV sind:

  • Streuobstwiesen
  • Krötenschutz
  • regenerative Energien
  • aktuell die "Aktion Abenteuer Schmetterlinge".  

Führung ,,Frühblüher im Niedwald''

Die Frühblüher im Niedwald bieten jedes Frühjahr ein schönes Schauspiel. Warum werden sie Frühblüher genannt? Warum blühen sie nicht später? Was ist das besondere am Niedwald mit seiner Vergangenheit langer menschlicher Nutzung?  Und wer ist da noch so unterwegs? Kleiner Tipp, es sind kleine runzlige Wesen, die man leider selten bemerkt.

Wir wollen uns auf einem Rundgang durch den Niedwald die Frühblüher und andere Niedwaldbewohner genauer ansehen und dabei etwas über ihre Ökologie und die Geschichte ihres Lebensraumes erfahren.

Wir treffen uns am 24.03.2024 um 14:00 vor dem Eingang des Hotels auf der Oeserstraße Frankfurt-Nied.

 

Jutta Erich

Baumschnittkurs Streuobstwiese Sossenheim

 (©Mara Kroos)

Am 09.02.2024 hat der Baumschnittkurs auf der Streuobstwiese in Sossenheim von 14:00 - 16:00 Uhr unter Leitung von Jutta Erich stattgefunden. Die Referentin Dipl.-Ing. Barbara Helling hat Theorie und Praxis der Baumschneidekunst direkt auf der Streuobstwiese erläutert. Trotz leichtem Regen waren alle motiviert und hatten Lust selbst mit anzupacken.

Eine Streuobstwiese ist eine durch den Menschen geschaffene Kulturlandschaft und kann sich nicht selbst überlassen werden. Die Obstbäume können nur durch kontinuierliche Pflege einen guten Ertrag erzielen. Durch das Schneiden der Obstbäume werden die Bäume verjüngt und bringen einen höheren Ertrag. Ohne Pflege würde der Bestand überaltern und mit der Zeit die Wiese verbuschen. Durch einen gezielten Schnitt wird erreicht, dass der Baum nicht ins Bauminnere gerichtet wächst, die Äste von ihrer Wuchsrichtung ausgeglichen sind und der Baum stabil bleibt. Eine luftige Krone gewährleistet auch, dass die Äpfel genügend Licht bekommen.

Geschnitten wird in der kalten Jahreszeit, bevor die Obstbäume beginnen auszutreiben, aber nicht unter fünf Grad unter Null, da sonst die Äste abbrechen können. ,,Für den Schnitt soll man sich die Form der Krone als ein Geodreieck vorstellen‘‘, sagt Barbara Heiling. Der Pyramidenschnitt entspricht der natürlichen Wuchsform. Es ist darauf zu achten, dass bei der Einkürzung von Ästen an einer Astgabel kein abgeschnittenes Ende mehr übersteht, da dies den Baum anfälliger für Pilzkrankheiten macht. Der Baum muss durch den Schnitt verursachte Wunden schnell schließen, da sonst Schädlinge eindringen können. Nach dem ersten Baum haben wir bei den anderen Apfelbäumen zusammen überlegt, welche Äste am besten zu entfernen sind und jeder durfte einmal die Astschere in die Hand nehmen und schneiden.

Der Baumschnittkurs vom Ortsverband Frankfurt-West wird jedes Jahr im Januar angeboten. Wenn die Sommer nicht zu heiß sind, wird noch ein Sommerschnittkurs durchgeführt.  Mit ihrer Pflege und Weitergabe von Wissen trägt der Ortsverband einen wichtigen Teil zum Erhalt von Streuobstwiesen bei.

Durch den Klimawandel wird es zeitiger im Jahr warm, sodass sich Schädlinge, wie der Apfelblütenstecher, schon früh vermehren können. Die Käfer bohren die Knospen der Blüten an und legen ihre Eier hinein. Die Larven ernähren sich von dem Inneren der Blüte, sodass die Blüte nicht mehr bestäubt werden kann. Dies hat zur Folge, dass keine Äpfel an den Bäumen gebildet werden. Auch der Trockenstress durch die heißeren Sommer und weniger Niederschlag macht den Apfelbäumen zu schaffen.

Die Stämme der Bäume auf der Streuobstwiese in Sossenheim werden regelmäßig abgebürstet, sodass die Anzahl von Apfelblütenstechern verringert werden kann. Die Käfer überwintern in Spalten in der Rinde von Apfelbäumen oder in Bäumen im Wald und können die Blüten der Bäume im nächsten Jahr wieder befallen.

Streuobstwiesen werden in Hessen als „gefährdete“ Lebensräume in der „Roten Liste“ aufgeführt und sind in Hessen geschützt (HLNUG, 2024). Streuobstwiesen sind durch ihre vielfältigen Strukturelemente und alten Obstbäumen mit Totholzanteil ein wertvoller Lebensraum für viele bedrohte Tiere und Pflanzen und tragen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität bei. Schmetterlinge, Fledermäuse, Gartenschläfer, Wildbienen und Vögel (z.B. Steinkauz, Halsbandschnäpper, Wendehals und Wiedehopf) und viele weitere Tierarten finden auf der Streuobstwiese ein Zuhause (BUND Hessen, 2022).

Außerdem wird aus ihrem Ertrag leckerer Apfelsaft und Apfelwein gewonnen. Jeder kann sich engagieren und dazu beitragen, dass Streuobstwiesen mehr geschützt werden und ihren Bestand erhalten. Zusammen an der frischen Luft arbeiten und Apfelsaft oder Apfelwein von der Streuobstwiese zu probieren macht Spaß.

Text von Mara Kroos


Neue Aktion des BUND Ortsverband Frankfurt West "Blumenzwiebeln retten"

Blumenzwiebeln retten  (© Gabriele Rauch)

Seit Mitte April dieses Jahres rettet der BUND Ortsverband Frankfurt West in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt in drei Friedhöfen im Frankfurter Westen (Höchster Friedhof, Zeilsheimer Friedhof und Nieder Friedhof)  Blumenzwiebeln, die dort sonst im normalen Kompostabfall landen. Diese Aktion konnte sehr rasch mit den zuständigen Personen beim Grünflächenamt umgesetzt werden, da bereits am Bonames Friedhof eine ähnliche Aktion mit einer anderen Organisation stattfindet. Wir haben bereits einige Blumenzwiebeln sammeln können und die Aktion wird sehr gut angenommen. 

Im Herbst sollen die gesammelten Blumenzwiebeln auf den Friedhöfen oder an anderen Stellen in dem Stadtteil in Aktionen eingepflanzt werden. 

Sicherlich kann diese Aktion bei Interesse auch auf weitere Friedhöfe ausgeweitet werden. Die Blumenzwiebeln müssen dann zwischendrin gesammelt und eingelagert werden. Hierzu können Interessierte sich gerne melden unter gabriele.rauch@bund-frankfurt.de.

Über einhundert fleißige Helfer bei der Müllsammelaktion im Sossenheimer Unterfeld

Helfer bei der Müllsammelaktion im Sossenheimer Unterfeld  (© Hans-Joachim Kretz)

Am 18.03.2023 war es wieder soweit: Nach der durch die Corona-Pandemie bedingten Pause wurde wieder ein Frühjahrsputz im Sossenheimer Unterfeld durchgeführt.

Die von der wunder-Stiftung und der BUND Ortsgruppe Frankfurt-West organisierte Aktion wurde sehr tatkräftig durch über 100! Schülerinnen und Schüler der Albrecht-Dürer-Schule in Sossenheim deren Eltern und Lehrerinnen unterstützt.
An diesem wunderschönen Frühlingstag waren innerhalb einer Stunde über 60 Müllsäcke, die, ebenso wie Greifzangen und Handschuhe, kostenlos von der FES zur Verfügung gestellt wurden, prall gefüllt.

Zum Abschluss dieser gelungene Müllsammelaktion wurden diverse Säfte und Kuchen gereicht. Alle Kinder erhalten als kleinen Dank eine Urkunde und eine wunder-Tüte.

Wir danken allen Kindern und Eltern sowie den Lehrerinnen der Albrecht-Dürer-Schule für diese großartige Unterstützung und auch der FES für die Bereitstellung der Materialien und die Entsorgung.

Texte von Dr. Armin Wunder

Streuobstwiesenpflege

Streuobstwiesen sind historische, gewachsene Kulturlandschaften. Sie bedürfen der Pflege zur Erhaltung ihres ursprünglichen Charakters. Streuobstwiesen bieten auch Tieren und Pflanzen Zuflucht, da intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten zerstört haben. Daher pflegen wir eine der Streuobstwiesen im Sossenheimer Unterfeld. Auch werden von uns Baumschnittkurse, Sensenkurse sowie Vorträge und Führungen durchgeführt. Als Brutstätte für                                                                                  Hautflügler (z.B. Bienen, Hummeln, Wespen) wurde eine                                                                                  Lehmwand errichtet.

Neben den Pflegemaßnahmen werden natürlich auch die Früchte geerntet und unter den Helfer:innen verteilt, auch als Süßer und Apfelwein. Vor Weihnachten wird unser selbst erzeugter Apfelwein „heiß“ an unserem Stand auf dem Höchster Weihnachtsmarkt verkauft.  

Mehr Informationen zu unserer Aktionen auf der Streuobstwiese

Kröten im Niedwald

Die Erdkröte, der häufigste einheimische Lurch, verbringt den Winter typischerweise eingegraben im Waldlaub. Wenn die Tage wieder länger werden, erwacht sie aus ihrer Winterstarre und wartet auf einen geeigneten Zeitpunkt, die Wanderung zu ihrem Laichgewässer zu beginnen. Wenn sich auf der Wanderung Krötenmännchen und Krötenweibchen begegnen, nimmt das Weibchen das viel kleinere Männchen auf den Rücken und trägt es bis zum Teich.

Im Frankfurter Niedwald wurde 1997 zum ersten Mal eine größere Krötenwanderung registriert. Aufgrund der Teilung des Niedwaldes durch die viel befahrene Oeserstraße kamen bei deren Überquerung viele Tiere ums Leben. Um die Amphibien vor dem Tod auf der Straße zu bewahren, wird von unseren freiwilligen Helfern im zeitigen Frühjahr, entlang der Straße, ein Krötenzaun aufgebaut. Frühmorgens und spätabends werden die durch den Zaun von der Überquerung der Straße abgehaltenen Amphibien über die Straße getragen, wo sie dann ungefährdet ihren Weg zu ihrem Hochzeitsgewässer fortsetzen können. 

Schmetterlinge

Schmetterlinge zeigen uns an, ob es der Natur gut oder schlecht geht. In Deutschland sind die Schmetterlingsbestände in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen. Über zwei Drittel der einheimischen Tagfalter sind bedroht. Es gibt viel zu tun, um das Überleben der Schmetterlinge zu sichern. Deswegen haben BUND, ZDF und UFZ die Aktion "Abenteuer Schmetterling" ins Leben gerufen.

Unser Ortsverband unterstützt diese Aktion durch die aktive Teilnahme am Tagfalter-Monitoring, einer wissenschaftlichen Erfassung von Schmetterlingen.

Die gesammelten Daten tragen zu neuen Erkenntnissen über die Situation der Schmetterlinge und deren Schutzmöglichkeiten bei. Des Weiteren beziehen wir das Thema „Schmetterlinge“ in viele unserer Veranstaltungen und Exkursionen ein. 

Bachpatenschaft

Renaturierung von Fließgewässern führt zu einer Verbesserung der Wasser- und Biotopqualität. Dies ist Voraussetzung für die Erhaltung der Lebensqualität von Flora und Fauna. Zu den Aktivitäten einer Bachpatenschaft gehören das Beobachten der Bäche, Dokumentieren ihres Zustandes und den Veränderungen auch bzgl. der Tier- und Pflanzenwelt, Weitergeben der Informationen an zuständige Stellen usw.
Mitglieder unseres Ortsverbandes haben eine Bachpatenschaft für den Sulzbach übernommen. 

Weitere Themen unseres Ortsverbandes

  • Bebauung: in einer Großstadt wie Frankfurt herrscht ein starker Druck auf freie Flächen. Zu  vielen Neubaugebieten geben wir ggf. unsere Bedenken, Anregungen und Stellungnahmen ab.
  • Verkehrsproblematik: Unser Ortsverband hat frühzeitig ein Konzept zur Reduzierung des Individual-verkehrs und Förderung des öffentlichen Nahverkehrs für die westlichen Stadtteile erstellt. Viele unserer Anregungen wurden umgesetzt oder wurden Bestandteil der Planung des RMV.
  • Alternative Energien: Aufgrund unserer Anregung und unter unserer Mitwirkung wurde auf dem Dach des Gemeindezentrums St. Josef (Frankfurt-Höchst) eine ca. 5 KWp Solaranlage errichtet.
    Ferner tragen wir durch die Initiierung von Vorträgen zur Nutzung der Solarenergie, Pellettheizung usw. zur diesbezüglichen Information unserer Mitbürger:innen bei.
  • Und, und, und…: Durch die Nachbarschaft des Industriepark Höchst sind wir auch Anlaufstelle bei eventuellen Störfällen.
  • Selbstverständlich sind wir auch ihr kompetenter Ansprechpartner bei allen Fragen und Anregungen zu unserer erhaltenswerten Umwelt und Natur.  

Kontakt:

Sollten Sie Interesse an einem unserer Themen haben, oder möchten Sie einfach einmal in die Arbeit unseres Ortsverbandes "hinein schnuppern", laden wir Sie herzlich ein unverbindlich zu einem unserer Treffen zu kommen, anzurufen oder uns eine E-Mail zu schreiben.

Gabriele Rauch
1. Vorsitzende, AK Streuobst, AK Kröten
Tel.:  069/38996611
E-Mail: gabriele.rauch(at)bund-frankfurt.de
 
Richard Schmidt
2. Vorsitzender, Bachpatenschaft , AK Wasser
Tel.:  069/302535
E-Mail: rich-sch(at)outlook.com 
 
Jutta Erich
AK Streuobst, AK Kröten
Tel.: 069/3808150
E-Mail: jutta.erich(at)bund-frankfurt.de