Kreisverband Frankfurt
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Mehrwegbeutel mit Gemüse

Müllvermeidung

Reuse & Refill statt Wegwerfen

Bild Intro: unsplash

Mehrweg statt Wegwerfen (Taschen-Tausch-Station)

Auf dem Bild sieht man die Taschen-Tausch-Station auf dem Wochenmarkt am Riedberg. Die Station wird betreut von Bio-Gemüsehändler Christian Wohlgemuth (Plan Bio).  (© Kerstin Hedrich)

Im Jahr 2019 wurde in Deutschland allein 18,91 Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert (Umweltbundesamt, 2021). Es wurden 878 Millionen der jetzt verbotenen Einweg-Plastiktüten verbraucht (Deutsche Umwelthilfe, 2019).

Eine Papiertüte ist besser als eine Plastiktüte. Doch auch die Entstehung von einer Papiertüte kostet Energie und hinterlässt einen CO2-Fußabdruck. Eine Papiertüte besteht aus dickerem Material, damit sie reißfest ist. Um keine schlechtere Klimabilanz als die erdölbasierte Plastiktüte zu hinterlassen muss die Papiertüte dreimal so oft genutzt werden.

Daher ist Mehrweg die beste Lösung. Auch Papiertüten lassen sich im sauberen Zustand mehrmals benutzen oder als Mülltüte recyceln (Öko-Test, 2022). Bei dem Neukauf von Papiertüten ist auf eine Zertifizierung mit dem Blauen Engel zu achten.

Die Baumwolltüte hat im Vergleich zu der Plastiktüte bei der Herstellung einen höheren CO2-Fußeabdruck, kann jedoch viele Male wieder verwendet werden, sodass sie umweltfreundlicher ist.

Darüber hinaus wird nur ein geringer Teil der Plastiktüten im Hausmüll recycelt und landen in der Müllverbrennungsanlage oder auf illegaler Weise im Meer. Dazu hinzu kommt die Ausscheidung von Giftstoffen und Freisetzung aus Mikroplastik.

Durch das Nutzen von Stoffbeuteln aus Baumwolle, Canvas oder Jute können hunderte Plastiktüten gespart werden.

Daher bieten wir einen neue Taschen-Tausch-Station für Wochenmärkte an. Zu finden ist sie auf dem Wochenmarkt Friedberger Platz freitags und am Riedberg samstags.

Wer seine erworbene Tüte oder Tasche nicht mehr braucht, kann diese, statt die Tasche im Müll zu entsorgen, an der Station abgegeben und die nächste Person freut sich. Auch Baumwolltaschen und -beutel können dort abgegeben werden. 

So geht’s: Einfach saubere & intakte Tüte­ zusammen rollen oder falten und in die Halterungen der Station klemmen.
Das Ziel ist ein weitgehend plastikfreier Wochenmarkt, der wenig Müll hinterlässt. 

 

Was gibt es noch in Frankfurt, um Verpackungen und Müll im Alltag einzusparen

BUND Tauschschrank an dem Mehrgenerationenhaus vom Kinder im Zentrum Gallus e.V.

Auf dem Bild ist die offene Tauschhütte abgebildet. Man erkennt die verschiedenen Boxen nach Kategorien der Kleidung. Ehrenamtliche des Mehrgenerationenhauses kümmern sich um die Pflege und Instandhaltung der Tauschhütte.  (© Kerstin Hedrich)

Schon getauscht?

In dem vom BUND mit gegründeten Tauschschrank an dem Mehrgenerationenhaus vom Kinder im Zentrum Gallus e.V. können Klamotten, sortiert nach Kategorien, abgegeben oder auch einfach nur mitgenommen werden. Der Schrank ist die ganze Zeit öffentlich zugänglich. 

Auf diese Weise werden Ressourcen eingespart. 2022 wurden aus Deutschland 462 500 Tonnen (5 Kilo pro Kopf) gebrauchte Klamotten und Textilien exportiert (Statistisches Bundesamt, 2023).

Weitere Informationen über die Ausbeutung von Fast Fashion, nachhaltigen Kleidungskauf und eine Liste mit Second Hand Läden in Frankfurt auf unserer Webseite Komsumkritische Weltreise.

Repair-Cafe BUNDjugend Sachsenhausen

Gemeinsam tüfteln bei Kaffe und Kuchen

Auf dem Bild sieht man ein auseinander genommenes  Gerät  (© BUNDjugend Hessen)

Die BUNDjugend Hessen betreibt das Repair-Café Sachsenhausen in Frankfurt am Main. Jeden 1. Dienstag im Monat werden bei gemütlicher Kaffee-Atmosphäre Alltagsgegenstände repariert. Kommt vorbei, egal ob mit Fahrrad, kaputtem Toaster oder mit einem Loch in einem Pulli.

Es kann sich gemeinsam ausgetauscht und erlernt werden selber zu reparieren. Der Reparatur-Service wird von ehrenamtlichen Expertinnen als Hilfe zur Selbsthilfe kostenlos zur Verfügung gestellt.

Unterstützt wird das Repair-Café von der katholische St. Wendel-Gemeinde und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

Wer Lust bekommen hat das Repair-Café organisatorisch oder als Reperaturhelfer*in zu unterstützen schreibt eine E-Mail an rc-sachs(at)bund-frankfurt.de oder füllt das Kontaktformular aus auf der Webseite der BUNDjugend Hessen aus.

Flyer von weiteren Repair-Cafés in Frankfurt am Main

MainBecher to go

 (© MainBecker / FES)

2019 hat die FES ein Pfandsystem mit Mehrwegbechern für Frankfurt am Main eingeführt. Das Mehrwegsystem soll vor allem in der Gastronomie eingeführt werden. Der MainBecher kann auch in ausgewählten Cafés oder im FES Servicecenter gekauft und selber mitgenommen, oder wenn es Mal spontan ist, ausgeliehen werden.

Die Anwendung ist durch die Vytal App seit 2022 noch einfacher geworden. Mit der App kann überall nachvollzogen werden, wo die Becher im Umlauf sind, und bei keiner Rückgabe wird automatisch eine Gebühr abgezogen. Auf diese Weise können aus Dosen ,,MainDibbsche erworben oder ausgeliehen werden.

Mehr Informationen auf der Seite des FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH

BUNDjugend Care & Repair

Textilreparatur-Workshops

Auf dem Bild sieht man eine Nahaufnahme von einer Nähmaschiene  (© BUNDjugend)

Die BUNDjugend bietet mobile Textilreparatur-Workshops an Schulen oder Freizeiteinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet für Personen von 12-27 Jahren an. 

Das Projekt startet im Dezember 2023. Das Team bringt mit Lastenrädern Nähmaschienen, Bügeleisen direkt zu euch. Es kann mit der Nähmaschiene oder auch Techniken im Handnähen erlernt werden. 

Wenn ihr auch Interesse habt zum Beispiel mit eurer Schule, Verein... an dem Projekt teilzunehmen, dann meldet euch an unter wecareandrepair(at)bundjugend.de

Weitere Infos auf der Seite der BUNDjugend

Frankfurt nachhaltig - Lust auf besser Leben?

Auf dem Bild sind im Vordergrund 2 Mehrwegbecher und im Hintergrund 2 Frauen draußen im Freien sitzend dargestellt. Eine Verwaltungsgebühr von 30 € für das Ausleihen der Becher ist kein muss, wird aber gewünscht.  (© Lust auf besser Leben)

Auf der Webseite „Frankfurt nachhaltig” findet ihr Einkaufsratgeber, Aktivitäten und Ausstellungen zum Umweltschutz und einen nachhaltigen Lebensstil. 

Es gibt auch Kampagnen über nachhaltiges Einkaufen oder beisspielsweise nachhaltiges Wohnen mit wenig Budget. Dabei wird über verschiedene Themenbereiche, nachhaltige Möbel oder nachhaltige IT, aufgeklärt und Praxisbeispiele werden aufgezeigt. Es gibt auch einen Becherverleih, bei dem ihr für eure Veranstaltung bis zu 500 Becher von der Initiative cup2gether für eine Pauschale von 30 € ausleihen könnt, um auf Einwegprodukte zu verzichten. 

Das Ganze wird koordiniert und organisiert von Lust auf besser Leben. Eine Anlaufstelle in Frankfurt am Main für Nachhaltigkeit, Quartiers- und Regionalentwicklung durch ihre Beratungsmarke Good Growth Nachhaltigkeitsprozesse vor Ort.

Mehr Informationen  über Frankfurt nachhaltig. 

 

reYOUrS FES

Schenke deinen Geräten ein zweites Leben!

Verschiedene Elektrogeräte, wie CD-Player, die abgegeben werden können. Ein Junge, der sich über seine refurbished Kopfhörer freut. Zur Wiederverwendung eignen sich gut erhaltene und hygienisch-einwandfreie Geräte (keine Küchengeräte, Rasierer & Co.) welche nicht älter als 10 Jahre sind.  (© FES)

Gebe deine kaputten oder nicht mehr brauchbaren technischen Geräte ganz einfach bei Standorten der FES ab. Ein Spezialisten-Team prüft geeignete Geräte, repariert sie und zeichnet sie mit einem Prüfsiegel aus. 

Auf diese Weise können Ressourcen und damit seltene Erden (seltene Metalle verwendet in der Elektroindustrie, wie Gold, Platin, Selen, Silber, Kobald etc.) eingespart werden und die Klimabilanz der technischen Produkte verbessert werden. 

Der Abbau von Kobald beispielsweise wird immer noch von Kinderarbeit im Süden von Kongo ohne Schutzausrüstung durchgeführt (Spiegel, 2016). Auch andere Rohstoffe werden immer noch in primitiven Mienen in Afrika zu Hungerslöhnen und ohne Schutzausrüstung abgebaut (Welt, 2016).
Durch komplexe Lieferungskette und Monopolarisierung des Weltmarkts für Handyakkus in China können Samsung, Apple und Co. nicht garantieren, dass in ihren Handys und anderen Produkten kein Metall aus Kinderarbeit steckt. 


An diesen Standorten kannst du deine Geräte abgeben: 

Wertstoffhof NORD, Kofferraumservice OST, Wertstoffhof WEST, GWR Recyclingzentrum.

 

Weitere Informationen zu den Abgabestellen

Refill

Nimm deine Flasche mit, spare Geld und schütze dabei die Umwelt!

Logo Refill Mit festen Öffnungszeiten und einer öffentlich zugänglichen Flaschenbefüllmöglichkeit werde selbst Teil der Refill-Community.  (© Refill)

In Cafés, Restaurants oder auch in Arztpraxen... kannst du bei Vorhandensein eines Refill-Aufklebers deine Flasche kostenlos mit Leitungswasser auffüllen. Auf diese Weise wird an Neukauf von Flaschen und damit eine Menge Müll gespart.

Leitungswasser ist Trinkwasser und oft besser untersucht als Mineralwasser. Zusätzlich ist Leitungswasser weniger mit natürlicher Radioaktivität aus dem Boden belastet. 

 

Refill Standorte / Geschäften Frankfurt am Main

 

 

 

 

Mehrwegsysteme nutzen

Glasflaschen in einer gelben Kister zur Pfandabgabe  (© Jasper Benning / unsplash / © Jasper Benning/ unsplash)

Mehrwegflaschen erkennt man an folgenden Symbolen:

  • Mehrwegzeichen des Arbeitskreises Mehrweg GbR
  • Umweltzeichen „Blauer Engel“
  • Aufschrift „Mehrweg“, „Mehrwegflasche“ oder „Mehrweg-Pfandflasche" auf dem Etikett
  • Reliefschrift „Leihflasche“ auf der Flasche selbst (Umweltbundesamt, 2021)

 

 

Downcycling statt Recycling

Müllanlage, Verpackungsmüll, Verpackung, Plastik  (© Ivianne Lemay / unsplash)

Verpackungen mit gutem Gewissen kaufen und auf eine Kreislaufwirtschaft setzen?
 

Leider sieht die Wahrheit etwas anders aus. Nur ein geringer Teil des Verpackungsmülls kann recycelt werden.

Verpackungen mit dem Grünen Punkt gehören in die gelbe Tonne. Das meiste andere Plastik wird downgecycelt.
Eine sinnvolle Verwendung des nicht recycelbaren Plastikmüll ist, dass er zu Bausteinen/blöcken zusammen geschmolzen wird. Nach der aktuellen Gesetzgebung ist es jedoch nur erlaubt in Tiefbauten recyceltes Material zu verwenden.
Aus hygienischen Gründen kann auch in der Lebensmittelindustrie nur ,,sauberes Plastik'', also neu hergestelltes Plastik, verwendet werden, um die Sicherheit von Lebensmitteln zu gewährleisten.

Aldi setzt zum großen Teil auf Einwegverpackungen. Viele Verbraucher werden getäuscht, dass sie mit recycelbarem Plastik etwas Gutes für die Umwelt tun. Zweidrittel der Verbaucher sind bereit mehr Geld auszugeben, wenn es für die Umwelt nachhaltiger ist (SWR Doko, 2021).

Auch Bioplastik in Bioplastiktüten, Kaffepads, Einweggeschirr...ist keine sinnvolle Alternative. Bioplastik wird oft aus pflanzlichen Bestandteilen, wie Mais oder Zuckerrohr, gewonnen. Es kann jedoch auch aus Erdöl hergestellt sein und muss durch Mikroorganismen zersetzbar sein. Es darf nicht in der Biotonne entsorgt werden, da die Kompostierung zu lange dauert und damit in den Kompostieranlagen nicht reichtzeitig zersetzt werden.


Denn Bioplastik ist nach der EU-Verordnung kein geschützter Begriff, es muss nur innerhalb von 6 Monaten in einer geeingenten industriellen Kompostieranlage zu 90 % zersetzbar sein. Doch von diesen Anlagen ist in der EU so gut wie keine vorhanden und Rückstände sind im Kompost nicht geeignet. In der Abfallwirtschaftsanlage kann der Unterschied zwischen einer Plastik- oder Bioplastiktüte nicht erkannt werden. Aus diesem Grund wird jede Tüte, ob Plastik oder Bioplastik, aus dem ankommenden Biomüll in einer Abfallwirtschaftsanlage entfernt und verbrannt (SWR, 2021). Daher auf Bioplastik so gut es geht verzichten.


Es ist erschreckend, dass nur Biosupermärkte (Allnatura, Denns...) Mehrwegsysteme, wie zum Beispiel Saft in der Glasflasche, anbieten. Auch findet man bei dem frischen Gemüse und Obst in Allnatura und anderen Biomärkten keine unnötige Plastikverpackung bei dem Gemüse, wie zum Beispiel der in Plastik eingepackten Salatgurke im Aldi.

Todesursache Plastik

Auf dem Bild ist der Weg von Plastik in die Meere dargestellt und zu welchem Anteil das Plastik im Meer verteilt ist. Der meiste Teil des Plastik im Meer ist nicht als Müllstrudel auf der Oberfläche sichtbar. Auch in Kosmetika kann Mikroplastik versteckt sein, welches über die Kanalisaiton und Flüsse auch in die Meere gelangt. Hier hilft die App CodeCheck.  (© PLASTIKATLAS | Appenzeller/Hecher/Sack CC-BY-4.0)

Ein Teil des nicht fachgerecht entsorgten Mülls gelangt in die Meere. Dies bringt vielen Tieren den Tod. Sie verhäddern sich im Plastik oder haben keinen Platz mehr im Magen vor lauter Plastik und verenden elendig. Durch die UV-Strahlung lösen sich kleine Teilchen aus dem Plastik und es ensteht Mikroplastik mit einem Durchmesser von unter fünf Millimetern (Europäisches Parlament, 2018).
Mikroplastik lässt sich überall nachweisen, in Böden, Nahrungsmitteln....

Von den jährlich 400 Millionen Tonnen produzierten Plastik landet etwa ein Drittel in Böden und Binnengewässern. Dabei ist der Anteil an Mikroplastik je nach Standort zwischen vier- und 23-mal höher als im Meer (Plastikatlas, 2019).

Es geht auch aus Verpackungen direkt in Lebensmittel über. Jeder nimmt über Getränke und Lebensmittel eine Kreditkarte Plastik pro Woche durch Mikroplastikteilchen zu sich (Welt, 2019). Viele Inhaltsstoffe des Plastiks sind krebserrend und die Wirkung auf den Organismus noch nicht wirklich erforscht.
Kläranlagen bräuchten eine zusätzliche Reinigungsstufe um das Mikroplastik aus dem Wasser herauszufiltern.


Aus diesen Gründen ist Plastik nicht die bessere Wahl.