Sandbiene in Glockenblume
(© Dr. Daniela Warzecha)
Unser Gast bei der Jahresmitgliederversammlung am 13. Mai 2024 war Dr. Daniela Warzecha vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main. In ihrer Funktion als Projektleiterin Insektenwiesen Hessen hat Dr. Warzecha einen umfangreichen Schatz an wissenschaftlichen Daten über Wildbienen gesammelt.
Ihre Recherche erfasst sie in Text und in Bildern, die zum Beispiel in einer sehr vielschichtigen Fotosammlung präsentiert werden. Habitate, Ernährung, Nisthilfen sind Themen, die vorgestellt und vom Publikum mit engagierten Fragen aufgenommen wurden. So wurde der Weg von der Wissenschaft zur praktischen Anwendung geebnet.
Der Rückgang der Biomasse und der natürlichen Lebensräume, die durch die industrielle Landwirtschaft mit dem Einsatz von Pestiziden oder durch Flächenversiegelung in Bedrängnis geraten sind, als auch die Installation zu vieler Bienenvölker auf zu wenig Fläche haben bislang dazu geführt, dass 424 Bienenarten allein in Hessen auf der Roten Liste stehen. Der Weltbienentag am 20. Mai hat ebenso an die von Klimawandel und vor allem vom Landnutzungswandel bedrohte Biodiversität erinnert. Durch das Beobachten der Tiere, durch mehr Ökolandbau oder weniger Mähen in Teilen von Gärten können nachhaltige Entwicklungen dazu beitragen, dass sich Sandbienen, Scherenbienen, Wollbienen oder Pelzbienen wohlfühlen. Dr. Warzecha empfiehlt außerdem, wilde Gartenteile "der Natur" zu überlassen, was auch nicht bepflanzte Böden einschließt, denn Wildbienen graben gerne Gänge in den sandigen oder lehmigen Boden und legen dort Brutzellen an. Und somit können Bienen und Menschen gemeinsam ganz selbstverständlich zum Gemeinwohl-Faktor beitragen, der durch seine Steuerungswirkung zukünftig entscheidend sein wird.
Weitere Infos https://insekten-hessen.info