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Positionierung des BUND Frankfurt zu den aktuellen Planungen für die Regionaltangente Ost

16. Mai 2024 | Stadtgrün, Stadtbäume, Naturschutz, Kreisverband Frankfurt/Main, Grünes Band

Auf dem Bild sieht man einen Kartenausschnitt von der Regionaltangente Ost Bild-Unterschrift: Grafik: Openstreetbrowser mit eigenem Polygonzug  (© Openstreetmap, Polygon Karl-Heinz Peil)

Der BUND Frankfurt lehnt die aktuell von RMV und Verkehrsdezernat Frankfurt vorgestellte Trassenführung für die Regionaltangente Ost entschieden ab.
Maßgebend ist für den BUND, dass offensichtlich keine strategische Umweltprüfung erfolgt ist, wie es zumindest für die jetzt bevorzugte Trassenführung zwingend notwendig gewesen wäre. Eine solche hätte nämlich eindeutig aufgezeigt, dass sich damit gravierende Eingriffe in die Ökosysteme von Enkheimer Wald und Ried sowie Berger Süd- und Nordhang ergeben. Da es hierbei auch um erhebliche Flächen im Frankfurter Grüngürtel geht, wäre die frühzeitige Einbindung des Umweltdezernats zwingend gewesen. Für den BUND ist es nicht nachvollziehbar, warum eine solche Abstimmung nicht erfolgt ist. Unabhängig davon ist es befremdend, dass im Grüngürtel zwar zu Recht keine Baugenehmigungen an Privatpersonen erteilt werden, dies aber bei öffentlichen Infrastrukturprojekten offenbar keine Rolle spielt.

Der BUND hält auch die zugrunde liegenden Bemessungsgrundlagen für das publizierte Nutzen-Kosten-Verhältnis für sehr fragwürdig. Dieses gilt insbesondere für die vorgesehene Anbindung an den Flughafen über den Südbahnhof. Wegen den Langzeitperspektiven des klimaschädlichen Flugverkehrs ist eine Verlagerung der Flughafenanbindung vom motorisierten Individualverkehr auf die Schiene als Bestandteil des berechneten Nutzen-Kosten-Verhältnisses sehr problematisch.
Unabhängig von den genannten Kritikpunkten befürwortet der BUND Frankfurt den notwendigen Ausbau des Schienennetzes im Osten. Der BUND verweist aber darauf, dass das Regionaltangenten-konzept im Kern die Verknüpfung von DB-Netz und Stadtbahn bzw. U-Bahn beinhaltet. Ein umweltverträglicher Ausbau des Schienennetzes im Osten Frankfurts kann deshalb nur anhand der überfälligen Vorlage der Gesamtverkehrsplanung Schiene seitens der Stadt Frankfurt erfolgen.

 

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